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Welpenhändler entlarven - mit einer Checkliste ?

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Beitrag1/3, Verfasst am: 24.02.2017, 16:03      Beitrag speichern

Titel: Welpenhändler entlarven - mit einer Checkliste ?
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Vorab: Eine Checkliste ist ein probates Mittel um aus diversen Angeboten solche ausschließen zu können, welche mit allergrößter Wahrscheinlichkeit von eher dubiosen Geschäftemachern unterbreitet werden.
Dabei kann die folgende Liste durchaus hilfreich sein - vorausgesetzt sie wird eben nicht so genutzt wie das die populistische Redaktion zu suggerieren versucht denn dann führt sie im Ergebnis mit Sicherheit in die Irre.

Die Monatsschrift "Ein Herz für Tiere" veröffentlicht in ihrer jüngsten Ausgaben vom März 2017 auf Seite 17, als Ergänzung zu einem Beitrag über die deutsche, international agierende Welpen-Mafia eine sogenannte Checkliste, die vom Verein "Leid der Vermehrerhunde e. V. (LdVh)" erarbeitet wurde und dazu gedacht ist, einem potentiellen interessenten eine Entscheidungshilfe zu liefern, ob er einen Anbieter als Züchter oder Vermehrer einzustufen habe.

Vorab: Die Liste als solche ist gut gemeint aber schlecht gemacht, so daß sie bei einer korrekten Ausfüllung jeden guten Züchter als Vermehrer diffamieren, in die Ecke der Hunde-Mafia drängen muß.

Es wird richtigerweise festgestellt, daß es für einen unbefangenen Kaufinteressenten zunehmen problematischer ist, einen guten, ehrlichen Züchter von eher dubiosen Geschäftemachern und Massenvermehrern zu unterscheiden. Dieses Problem ist nur zum Teil der "Geiz ist Geil"-Bewegung zuzuordnen - einen mindestens ebensogroßen Anteil, vermutlich sogar den weitaus überwiegenden Teil der Meinungsbildung muß man auf das Konto professioneller Homepages und den Offerten in diversen asozialen Netzen wie Fratzenbuch und Co. verbuchen. Hinzu kommt eine allgemeine Bequemlichkeit und der feste Glaube daran. mit Geld alles regeln zu können. Um es ganz klar auf den Punkt zu bringen: Die Gefahr für die Hunde geht nicht von der Mafia sondern von den Käufern selbst aus! Das fängt schon damit an, daß viele Interessenten keinen Gedanken daran verschwenden, ob sie überhaupt geeignet sind einen Hund dauerhaft in ihre Familie zu integrieren und wenn ja, welche Rasse ihren Vorstellungen überhaupt gerecht werden könnte. Statt sich intensiv mit den künftigen Anforderungen, die der geplante Hausgenosse als Adulter haben wird zu beschäftigen, wird eher darauf geschaut ob er auch schön niedlich ist - als Welpe wohlgemerkt - und vielleicht auch noch darauf geachtet, daß er möglichst einen Tick größer oder auch kleiner als der Hund vom Nachbar werden würde.
Was den Preis betrifft, so stehen wir auf dem Standpunkt, daß es vollkommen legitim ist, Angebote miteinander auch dahingehend zu vergleichen. Es ist ebenso legitim zu sagen: "Nein danke, das ist mir zu viel Geld für einen Hund!". Jeder anständige Züchter wird so eine Aussage ohne lamentieren und erst recht ohne herumfeilschen zur Kenntnis nehmen und akzeptieren - weil er weiß, daß so eine Ansage niemandem leicht fällt und weil er auch weiß, daß die Kosten der Anschaffung im Verlaufe eines 15 und mehr Jahre andauernden Hundelebens noch die geringsten Aufwendungen darstellen können.

Hier nun diese absolut irreführende Liste, der die Inkompetenz der Ersteller nicht abzusprechen ist. Ich werde dazu die entsprechenden Punkte aus meiner Sicht erläutern. Den krassesten Unsinn habe ich bereits farblich hervorgehoben. Er resultiert aus dem rot geschriebenen Hinweis, daß jede "NEIN" -Angabe auf einen Händler / Vermehrer hinweist.




  • Eine echte Festnetznummer gibt es seit der Einführung von IP-Telefonie nicht mehr - soll heißen, diese Nummern sind belibig manipulierbar. Zudem sind immer mehr Menschen ausschließlich per Mobiltelefon erreichbar, haben keinen klassischen Telefonanschluß mehr oder hatten noch nie einen! Diese Frage taugt so nicht!
  • Wozu bitte sehr soll man bei Google Maps irgendetwas nachgucken? Frage ist ziemlich sinnfrei!
  • Wer regelmäßig inseriert ist lt. Liste also ein "Guter", seriöser Züchter.
  • Wer mehr als ein, zwei Rassen anbietet ist lt. Liste ebenso ein "Guter", seriöser Züchter.
  • Vermehrer sind nahezu ausnahmslos in einem Verein organisiert, um Papiere zu bekommen! Ein Verband ist was ganz anderes, aber das wissen wohl die LdVh-Leute noch nicht. Somit eine sinnlose Frage.
  • Auf einer Verbandsseite sind in aller Regel die angeschlossenen Mitgliedsvereine aufgeführt da ein Einzelner nur im absoluten Ausnahmefall Direktmitglied eines Verbandes sein kann. Es ist auch nicht möglich, von der Züchterliste eines Vereines auf die Mitgliedschaft eines bestimmten Züchters zu schließen. Es gibt z.B. Vereine, dort werden Züchtereinträge gelöscht wenn nicht pausenlos Würfe gemeldet werden denn nur die bringen dem Verein das Geld!
  • Nahezu jeder Verein hat eine ZO öffentlich abrufbar. Zuweilen ist die sogar recht gut, wird dann aber nur bei wenigen Mitgliedern durchzusetzen versucht. Die ZO eines Verbandes legt bestenfalls Rahmenpunkte als absolutes Minimum fest und diese müssen keinesfalls online sein weil sie grundsätzlich uninteressant sind! Sinnfreie Fragestellung.
  • Der Besuch der Welpen vor dem Abgabetermin ist kein Kriterium - entscheidend ist einzig, ob der JEDERZEITIGE Besuch angeboten wird und der sollte problemlos ab den ersten Lebenstagen wahrgenommen werden können. Somit zielt auch diese Frage ins Nichts.
  • Eine allgemeine "Zuchterlaubnis nach § 11..." Wörtlich der Titel "Erlaubnis nach § 11 TierSchG für die Vermittlung, Handel, Haltung, Pflege, Unterbringung, Einfuhr, Verbringen, Ausbildung von Tieren" gibt es nicht. In diesem § wird lediglich geregelt, daß wer gewerbsmäßig mit Hunden handeln will, seine Sachkunde nachweisen muß. Der gewerbsmäßige Hundehandel selbst wird von Amts wegen festgelegt, wenn mehr als zwei Zuchthündinnen eingesetzt werden oder mehr als zwei Würfe im Jahr fallen. Dies ist bei ALLEN Vermehrern deren wirtschaftliche Grundlage, weswegen der "§11-Schein" alles andere nur kein Qualitätskriterium für einen guten Züchter darstellt. Es heißt wörtlich "Die Erlaubnis nach § 11 TierSchG ist kein amtliches Gütesiegel oder Zertifizierung, sondern bescheinigt das Vorhandensein von ausreichenden, fachlichen Kenntnissen und Fähigkeiten sowie die erforderliche Zuverlässigkeit." - darum muß der betreffende Personenkreis von gesetzeswegen amtlich überwacht und kontrolliert werden!
  • Alleine das Vorhandensein eines "Wurfzimmer" ist schon etwas fragwürdig. Es gibt Rassen, die nunmal nicht auf dem Kuschelsofa niederkommen wollen sondern lieber die Geburt verhalten bis sie ENDLICH wieder draußen im Freien sein dürfen! Solche Fragestellungen, ohne eine konkreten Rassebezug, sind überaus sinnlos!
  • Die Frage nach dem Milchfluß ist ebensolcher Stuß! Ein Besucher, der die Welpen im Alter von 5 Wochen oder mehr erstmals aufsucht, wird ggfs. überhaupt kein Gesäuge beim Muttertier erkennen sofern die sich nicht mal gleich auf den Rücken legt! Hier haben wirklich inkompetente Leute etwas zusammengeschrieben ohne Bezug zur Realität.
  • Was bitte ist "gutes Futter"? Wer maßt sich an das festzulegen? Die Futtermittelhersteller? Grundsätzlich werden Welpen nach vollzogener Umstellung von der monogastrischen Verdauung mit möglichst oft wechselndem industriellem Futter aller verfügbaren Hersteller ernährt. Nur so ist eine gesunde Aufzucht garantiert. Hunde sind Allesfresser wobei tierische Eiweiße den Hauptanteil der Nahrung ausmachen müssen. Daneben kann auch "selbstgekochtes" und viel rohes Obst & Gemüse geboten werden; möglichst aus dem Garten, nicht vom Supermarkt weil es dort teuer und oftmals wertlos ist, da es unreif geerntet wurde.
  • Ein Rückgaberecht im Kaufvertrag - also bei Norbert Zajac gibt es das, falls der Hund doch nicht zur Couchgarnitur passen sollte kann man ihn ja umtauschen oder auch einfach zurückgeben. Seeeeehr positiv! Auf alle Fälle bekommen die Kunden bei Zajac einen gesunden Hund, das steht schonmal fest und er kann freilich auch aus einer gutgehenden VDH-Zucht stammen. Noch positiver ist ja kaum möglich!
  • Eine Warteliste? Jeder Hundehändler liefert Welpen auf Bestellung an den Käufer. Wenn man auch auf ein Auto noch warten muß, weil man bestimmte Wünsche hat, dann bekommt man es letztlich so geliefert wie man es haben will. Wenn man einen Hund haben will, einen Welpen, dann kann man zwar irgendwelche Vorstellungen haben aber was da mal geboren wird, weiß niemand! Weder das Geschlechterverhältnis noch das exakte Aussehen und schon gar nicht der individuelle Charakter sind vorhersehbar. Was für eine sinnlose, weltfremde Frage?
    Doch die Krönung des ganzen ist die letzte Frage!
  • Wenn ein Käufer den Hund bei der ersten Besichtigung sofort mitnehmen muß, ist das ein untrügliches Zeichen bei einem durch und durch seriösen, guten Züchter gelandet zu sein!
    Wer solchen Schwachsinn kreiert, den kann kein Normal denkender Mensch auch nur ansatzweise ernstnehmen! Hier wird billigste Polemik ohne das geringste Wissen um die Hundeszene und Strukturen, um Gesetze und die Hunde schlechthin betrieben. Der Gipfel ist dann noch der Hinweis, sich von diesem Verein "beraten" zu lassen. Kostenlos für den Ratsuchenden wird es gewiß sein - von den Folgekosten die als Ergebnis der Beratung auf ihn lauern können wollen wir gar nicht reden.

Natürlich kann ein Interessent weitestgehend eruieren, ob er sich auf einen Massenproduzenten, Händler oder sogenannten Schwarzzüchter einläßt. Das kann er aber nicht durch bloßes schauen im Internet oder allein mit so einer Checkliste und sicher nicht mit Hilfe dieses Vereines sondern einfach durch persönliche Inaugenscheinnahme der Zuchtstätte, des Züchters und dessen Hunden, ggfs. unter Hinzuziehung einer zweiten, sachkundigen Person. Noch einfacher geht es nur, wenn man im Freundes- und Bekanntenkreis jemanden hat, der eine Empfehlung aussprechen kann; nicht weil er was gehört, gesehen oder gelesen hat, sondern weil er den zu empfehlenden Züchter selbst kennt. Dennoch bleibt der persönliche Eindruck, den man bei einem unangemeldeten Besuch bekommt, die beste Bewertungsgrundlage überhaupt!

Wir werden demnächst eine eigene Checkliste erstellen, welche als PDF downloadbar und auch wirklich zweckdienlich gestaltet sein wird.
Ein wenig Geduld wird erbeten.



Natürlich konnte ich nicht an mich halten und habe sofort nach Erscheinen des Blattes, also noch im Februar, bei der Redaktion Beschwerde gegen derartigen Unsinn eingelegt.
Wie nicht anders zu erwarten gab es keine Antwort.
Die gab es auch nicht auf meine Beschwerde wegen des permanenten hofierens desolater Rassen die kaum mehr normal lebensfähig sind. Da sich mit solchen Geschichten gut Geld verdienen läßt, wird die Journaille sich nicht selbst die Butter vom Brot nehmen; da habe ich zu keiner Zeit falsche Vorstellungen gehabt.

Folgerichtig habe ich wegen zunehmend sinnlosen / sinnentstellenden und auch völlig falschem Geschreibsel im Stile einer reißerischen Boulevardpresse mein Abo gekündigt. Solchen Schmarrn will ich nicht weiter finanzieren - da gebe ich lieber das eingesparte Geld dorthin wo es wirklich Sinn macht: zu Wikipedia!



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Beitrag2/3, Verfasst am: 31.08.2017, 10:05      Beitrag speichern

Titel: Kleine Checkliste: Seriöser Züchter
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Züchtersuche im Internet ist relativ einfach und effektiv vom Sessel aus vorzunehmen. Beeindruckende Bilder, entzückende Fotos von süßen Knuddelwelpen und Wände voller Urkunden, Vitrinen voller Trophäen - all das kann sogar stimmen, es kann aber auch und keinesfalls selten ein Fantasiegemälde, eine rein virtuelle Scheinwelt sein.

Bilder lassen sich problemlos zusammensammeln, ein bisschen "verbessern" oder auch verfremden und die allenthalben ausgelobten Siegertitel und Championate muß es nie gegeben haben, oder sie sind nicht viel mehr als putzige Karnevalsorden. Dann allerdings teuer gekauft, niemals im fairen Wettbewerb erkämpft. Wir wissen genau wovon wir reden, haben selbst solche Supertitel im Portfolio und wir verstecken sie nicht, nehmen es als Kuriosum, wenngleich man deren Verleihung ohne weiteres auch als organisierten Betrug klassifizieren kann!

Wie, woran will ein interessierter Welpenkäufer solche Sachverhalte auf einer aufgemotzten Website erkennen? Das ist schlicht unmöglich, bestenfalls lassen bestimmte, nicht erkennbare Details einen entsprechenden Verdacht aufkommen. Bevor man allein an solchen scheinbaren Ungereimtheiten ein Urteil festmacht, sollte man als Interessent, sofern die Offerte nicht direkt abstoßend ist, unbedingt den persönlichen Kontakt zum betreffenden Züchter herstellen. Ein Telefonat hilft schon viel, ein Besuch vor Ort macht die Entscheidung dann deutlich leichter. Dazu müssen keine Welpen vorhanden sein - es ist weitaus besser, sich einen Eindruck von den allgemeinen Lebensumständen der Hunde im Hause des Züchters zu machen, auch oder gerade in einer Zeit da alle Tiere problemlos und streßfrei zusammenleben können. In dieser Zeit hat der Züchter nicht den geringsten Grund, einen kurzfristigen Besuch abzulehnen. Tut er es dennoch, kann man diese Zuchtstätte gleich von der Liste der Favoriten streichen!
Und hier eine überschaubare Checkliste, deren wenige Punkte einen sicheren Wegweiser darstellen:



Checkliste der Zuchtstätte
  1. Alle Tiere, so vorhanden die Zuchthündin mit Welpen, machen einen gesunden, zufriedenen, aufgeschlossenen Eindruck.
  2. Das gesamte Umfeld inkl. Zuchtstätte ist sauber und gepflegt.
  3. Die Hunde haben ständigen Familienanschluss, dazu Auslauf- und auch Rückzugsmöglichkeiten.
  4. Der Züchter informiert sich, ob der Interessent die Voraussetzungen für die Haltung eines Hundes hat.
  5. Die Hunde werden nachweislich geimpft, entwurmt und sind augenscheinlich frei von Ektoparasiten.
  6. Welpen werden durchgeimpft, mit qualifiziertem Gesundheitszeugnis und korrektem Kaufvertrag abgegeben.
  7. Der Züchter gehört einem Verein an, dem Gesundheit & Wesen der Hunde wichtig sind, der die Umsetzung dieser Ziele überwacht und seine Zuchtordnung veröffentlicht hat.
  8. Der Züchter gibt bereitwillig Antwort auf alle Fragen.
  9. Es ist keine Diskrepanz zwischen dem Webauftritt und der Realität erkennbar.

Diese 9 Punkte sind recht einfach zu hinterfragen, sie erfordern auch kein spezielles Fachwissen. Vorsicht ist dann angesagt. wenn der Interessent nachhaltig auf die "Erfolge" der Zuchthündin hingewiesen wird anstatt etwa eine gestellte Frage zu gesundheitlichen Aspekten auch konkret beantwortet zu bekommen!
Ein bestimmter Gentest auf Erbkrankheiten kann nicht durch ein x-beliebiges "Diplom" substituiert werden und wer auf solcherart Fragen nicht die Originalbefunde oder deren beglaubigte Duplikate vorgelegt bekommt, sollte besser nach einem anderen Züchter Ausschau halten. Anders verhält es sich nur dann, wenn der Züchter klar die Frage nach einer bestimmten Untersuchung verneint! Das ist ehrlich und er wird das auch plausibel begründen können denn nicht jeder Test muß zwingend gemacht werden, wenn die Vorfahren etwa bereits getestet worden sind oder in den Ahnenreihen über mindestens vier Generationen ein Verdacht etwa auf Merle sicher auszuschließen ist. Das sind aber dann schon Detailfragen, welche ein bestimmtes Fachwissen erfordern.



Ach ja, ganz wichtig: Das gute Bauchgefühl!

Nein, das ist kein Witz sondern einfach darin begründet, daß wir mit unserem Unterbewußtsein viele Signale empfangen und zu einem Bild zusammenfügen, welches zwar meist nur verschwommen ist, dessen Farbstimmung aber ziemlich exakt des Pudels Kern trifft!
Der "Bauch" soll aber nicht das Allentscheidende sein sondern nur ein wichtiges Kriterium zu dem Gesamteindruck liefern.


Die Liste entstand in Anlehnung an eine ähnliche Publikation des VDH.

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Beitrag3/3, Verfasst am: 21.08.2018, 11:22      Beitrag speichern

Titel: Vorsicht - Dummenfang pur!
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unseriös schrieb wie folgt:
Unsere Hunde sind auf über 200 Erbkrankheiten getestet!


Wenn ein solcher Spruch auf einer HP prangt, dann sollte man als Kaufinteressent schleunigst das Weite suchen denn seriös ist etwas ganz anderes!

Es ist bekannt, daß es einige Gen-Labore gibt, weche für ca. 250 Euronen eine Leistung offerieren, die ca. 200 Erbkrankheiten listet.
ABER! Es gibt m. W. wirklich keine Rasse, welche derart desolat wäre. Es gibt aber sehr viele Rassen, bei denen ein Dutzend oder mehr Gendefekte / krankmachende Erbanlagen bekannt sind. Bei denen wird dann das zutreffende getestet und dafür ist der globale Paketpreis fällig!
Kein Labor kann es sich finanziell leisten, pro Test einen Preis von € 1,50 zu verlangen - alleine daher sollte klar sein, daß das obige Zitat ein überaus dummer, verlogener Slogan ist, der an der Wirklichkeit meilenweit vorbeischießt. Züchter, die derartiges offerieren beweisen damit nur, daß sie erhebliche Wissenslücken besitzen und nicht wirklich begriffen haben, wie eine korrekte, gesunde Zucht zu führen ist.

Fakt ist eines: Sollte eine Hunderasse affin zu derartig vielen "Erbkrankheiten" sein, dann gehört deren Zuchtbuch schnellstens geschlossen = es erfolgt keine weitere Welpenproduktion in organisierten Strukturen.
Nun ist das leichter gesagt als getan, denn dazu müßte es ein wirkliches Zuchtbuch in diesen dubiosen Vereinigungen geben. Gibt es aber nicht, weswegen das auch als "Geheimakte" angeblich geführt wird und aus vorgeblichen Datenschutzgründen niemand darein Einsicht erhalten darf.
Das ist eine primitive Schutzbehauptung - seriöse Vereine publizieren regelmäßig ihre Zuchtbücher denn das ist letztlich der Sinn derselben! In Vermehrerkreisen sieht man das freilich ganz anders.

Doch zurück zu den Erbkrankheiten:
Für den Preis von 250 Euronen lassen sich locker 6 - 8 wirklich qualifizierte, rassebezogene Untersuchungen in renommierten deutschen oder auch ausländischen Labors finanzieren die dann eine tatsächliche Aussage über den Status der betreffenden Tiere erlauben.
Das mit den "200 Erbkrankheiten" hat genausoviel Wert wie eine Ballettaufführung von Schwanensee im Radio. Schließlich hört man ja den überwältigenden Applaus für die konzertante und tänzerische Leistung was wohl ausreichend ist, um sich selbst ein Bild von der Aufführung machen zu können. Sicher, manchen Menschen wird das tatsächlich genügen Mr. Green



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