[Grus51]

Züchten bedeutet, eine planmäßige Gestaltung einer vorzunehmenden Paarung um einen dem Zuchtziel entsprechenden Fortschritt in der Rasseentwicklung verzeichnen zu können.

So ein Fortschritt kann ganz spontan eintreten, was aber die große Ausnahme ist. Vielmehr muß man als Züchter langfristig denken und da gehört zu einem Fortschritt auch, wenn ein bestehender Zustand stabilisiert wird. Es kann aber ebenso eintreten, daß eine gewollte Entwicklung zuerst einen scheinbaren Rückschritt darstellt, was der Züchter vorab weiß (oder wissen sollte!) und in Kauf nimmt, um ein anderes, nicht so offensichtliches Detail herauszuarbeiten.
Entscheidend ist bei jeder Züchtung, daß sie niemals spontan, sondern immer wohlüberlegt, nach einem festen Plan betrieben wird.

Vermehrung ist ein Teil jeder Züchtung, wird hier und im Allgemeinen aber anders, oft abwertend definiert. So sehen sich etwa nahezu alle im VDH organisierten Züchter selbst keinesfalls als Vermehrer, selbst dann nicht, wenn sie tatsächlich keinerlei Planmäßigkeit - ausgenommen die Einkommenssteigerung - in ihrem Tun erkennen lassen.
Stattdessen wird diese Begrifflichkeit gerne in abwertender Form auf alle Züchter in den freien Vereinen angewendet; halt die übliche, von Arroganz und Großmannsucht geprägte Dortmunder Diskriminierung.

Was also tut ein Vermehrer?
Im besten Falle ist es ein Liebhaber, der nur gelegentlich einen Wurf aus zwei vorhandenen Elterntieren generiert. Seine Zielsetzung besteht einzig darin, gesunde Welpen als Familienhunde für ggfs. bereits wartende Interessenten zu ziehen.
Daran ist absolut NICHTS verwerflich!

Im schlimmsten Falle ist ein Vermehrer jemand, der in einer Großanlage Hündinnen zu Gebärmaschinen umfunktioniert. Wenn sie unbrauchbar sind, kommen sie ggfs. lebendigen Leibes in einen Futtermuser um an die anderen Hunde verfüttert zu werden. Manche verrecken aber auch unbemerkt in ihren eigenen Fäkalien - da finden sich dann nur noch skelettierte Reste.
Das ist brutal und verbrecherisch, leider nicht wirklich bekämpfbar, weil überaus profitabel.

Geld regiert die Welt und die gewissenlosen Käufer der ach so süßen, "billigen" Welpen aus dem Kofferraum sind es, die dieses Geschäftsmodell am laufen halten.
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Der Hund braucht sein Hundeleben. Er will zwar keine Flöhe haben, aber die Möglichkeit, sie zu bekommen.
(Robert Lembke)