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Das Zuchtbuch im Hundeverein

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Beitrag1/1, Verfasst am: 16.05.2025, 15:27      Beitrag speichern

Titel: Das Zuchtbuch im Hundeverein
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Die Art und Weise wie ein Zuchtbuch zu führen ist, wird von keiner gesetzlichen Regelung diktiert. Wir können tatsächlich festhalten, daß wir hier auf eine Palette zwischen Schmierzettel und Dokumentation treffen. Wenn man das weiß und berücksichtigt, erklärt sich auch manches im Grunde abartige Verhalten fast aller Zuchtvereine, den VDH mit seinen Satelliten inbegriffen.

Ein Zuchtbuch, anderswo als Herdbuch bezeichnet, dient der Nachvollziehbarkeit des Ursprunges eines bestimmten Tieres. Es ist zugleich Spiegel des Erfolges einer Zuchtlinie und belegt die Fruchtbarkeit eingesetzter Zuchttiere. Darüberhinaus dokumentiert es bestimmte Auffälligkeiten des Individuum in Bezug zur Situation einer begrenzt überschaubaren Population. Aus dem Zuchtbuch heraus werden die jeweiligen Ahnentafeln, also die Nachweise der Vorfahren generiert.

Es versteht sich von selbst, daß nur die absolut akkurate Dokumentation der betreffenden Tiere, ihrer Nachkommen und deren Geschwistern eine sinnvolle Nutzung der Daten sowohl für statistische als auch ganz profane Zwecke möglich macht. Zu letzteren gehört die Abfrage, ob ein genanntes Elterntier auch das tatsächliche des betreffenden Nachkommen ist. Die Antwort darauf ist besonders wichtig, wenn man es mit einer genetisch belasteten Rasse zu tun hat und genau an dieser Stelle wird oft und gerne gelogen und betrogen!
Dabei stecken nicht selten Züchter und Zuchtwart unter einer Decke - seien es pure Gefälligkeit oder reines Gewinnstreben. Am Ende geht es immer darum, Geld nicht auszugeben um den Ertrag zu steigern. Das Tier ist dabei nur Vehikel.

Der Zuchtbuchführer ist selbst nicht in der Position, die ihm eingereichten Daten nachzukontrollieren. Er muß sich darauf verlassen, was die von der Zuchtleitung eingesetzten Zuchtwarte auf ihren Wurfabnahmeprotokollen angeben. Zwar ist es etwa beim VK seit langen Jahren Pflicht, von allen in die Zucht gehenden Tieren einen trockenen Abstrich zu nehmen und daraus die DNA zu selektieren um so ein sicheres Zuordnungskennzeichen, etwa bei verlorenem Transponder, zu besitzen. Der Nachweis der Elternschaft ist so aber auch nur durch den Verein selbst zu veranlassen - was in aller Regel unterbleibt! Dem Käufer eines Welpen nutzt es absolut NICHTS, wenn auf den Ahnentafeln der Elterntiere ein Stempel "DNA im Labor hinterlegt" zu sehen ist. Das ist kompletter Unsinn, da nur der Verein bzw. Besitzer des Zuchttieres das Verfügungsrecht hat und vom Labor das DNA-Profil übermittelt bekommt.

Ein wenig anders wird das im OHFV gehandhabt, indem jeder Welpe sein eigenes DNA-Profil als vollständigen Ausdruck nach ISAG 2006 Standard im Ahnenbüchlein mitbekommt. Auch die einschlägigen Präventivbefundungen sind dort dokumentiert. Ebenso ist die vom Labor festgestellte Elternschaft der genannten Zuchttiere validiert; der Käufer weiß, was er erwirbt, kauft nicht die Katze im Sack und geht somit kein unnötiges Risiko ein.
Natürlich ist die vom OHFV vertretene RZB-Rasse gesundheitlich nicht mit unberechenbaren Faktoren behaftet, wie etwa Griffon, Mops, CKCS u.v.a. Rassen mehr.

Der VDH mit seinen Satelliten punktet in Sachen Zuchtbuch damit, daß diese Dokumente jedem Interessierten Mitglied und darüberhinaus auch Außenstehenden zugänglich sind, wenn diese ein entsprechendes Interesse artikulieren können. Das ist auch die normalste Sache der Welt, schließlich waren die Jahreszuchtbücher diverser Vereine vor nicht allzu langer Zeit noch käuflich zu erwerben. Erst der breiteste Einzug der Rechentechnik in die privaten Haushaltungen und die Möglichkeiten des individuellen Ausdruckes beendeten diese Nebeneinnahmequelle der Vereine.

Der durchaus löbliche, offene Umgang mit Zuchtdaten und Ergebnissen ist außerhalb der Strukturen des VDH leider eher die Ausnahme. Mindestens 90% - so meine eigene Erfahrung - der Bitten um Einsicht in das ZB werden in diesen Kreisen mit dem lächerlichen Verweis auf den Datenschutz abschlägig beschieden. Ich gehe sogar davon aus, daß eine erhebliche Zahl freier Vereine gar kein wirkliches Zuchtbuch führen. Wozu auch, es bringt kein Geld und macht nur Arbeit! Zudem besteht die Gefahr, daß es das tatsächliche Produktionsvolumen einzelner Vermehrer (das sind keine wirklichen Züchter) offenbaren würde, womit diese gegenüber dem Finanzamt in dringende Erklärungsnot gerieten.

Ein großer Teil der Vereine führt tatsächlich intern Aufzeichnungen über die in seinem Bereich laufenden Zuchten. Leider ist die Qualität jener Niederschriften eher unterklassig, da sie nicht mit einem datenbankgestützten System erfolgen. Das ist leicht daran zu erkennen, daß verschieden alte Tiere einer Rasse oder Linie mit einer identischen ZB-Nummer versehen sind und NIEMAND, weder der Züchter noch ein Käufer nimmt davon Notiz ! ! !
Werden die Leute darauf hingewiesen, folgt ein Achselzucken; ist halt so, es stört doch niemanden!

Bei den Mehr- und Vielrassenvereinen sind solcherart Ausrutscher häufiger festzustellen als bei den wenigen Körperschaften, die sich nur mit einer einzigen oder gerademal zwei, drei Rassen beschäftigen und entsprechend kleinere Eintragungszahlen vorweisen. Zudem sind Mitglieder solcher Monorassenvereine oft eine eingeschworene Gemeinschaft mit unverkennbarem Interesse an der Entwicklung ihrer Rasse.

Durch die speziell im bundesdeutschen Hundewesen fest verankerten, sektenartigen Strukturen ist eine gezielte Gesundzucht bei erblich belasteten Rassen / Linien nahezu gewollt ausgeschlossen. Idealerweise sollte es nur EIN nationales Zuchtbuch geben, in welches ALLE Zuchtvereine eintragen müssen. Damit das auch wirklich Sinn macht, ist die validierte Elternschaft aller Welpen zwingend notwendig. Züchter, die das nicht wollen, dürfen bei Strafandrohung keine züchterischen Handlungen durchführen; also weder einen Wurf noch einen Sprung machen. In Verbindung mit einer bundeseinheitlichen Kennzeichnungspflicht könnte das ohne weiteres kontrolliert und überwacht werden. Die zunehmende Verschmutzung der Innenstädte und auch unserer Landgemeinden mit Hundekot wäre so wirksam zu bekämpfen.
Wenn es denn wirklich gewollt wäre, die Tiere zu schützen!

Die gewerbliche Hundezucht, also reine Produktion zum Gelderwerb, gehört bei Strafe verboten denn sie ist mehr als überflüssig.

Der Sinn einer Ahnentafel, welche geradeeinmal 14 Vorfahren, also lächerliche 3 Generationen erfaßt, ist pure Augenwischerei und nur unter monetärem Aspekt zu verstehen. Zur Analyse der Zuchtbasis taugt das ebensowenig wie für eine Vorhersage / Ausschließung bestimmter Erkrankungen / Erbdefekte. Wir wissen seit geraumer Zeit, daß einzelne Erbmerkmale urplötzlich in der 30. oder noch höheren Generation durchschlagen können. Was man vor etlichen Jahren noch als Spontanmutation zu erklären versuchte, ist hauptsächlich die Offenbarung der über viele Generationen verdeckten / unterdrückten Erbmerkmale.
Der VDH pflegt diese Vertuschungspraxis gezielt, indem er sämtliche bekannten Vorfahren eines in den VDH eingebrachten Hundes aus seinen Registern löscht. Wenngleich der Verband vor wenigen Jahren praktisch gezwungen worden ist, diese Verpflichtung seiner Mitgliedsvereine aufzuheben, hat er mehr als widerwillig seinen Satelliten zugestanden, ein zweites Zuchtbuch für solche "unarischen" Hunde zu führen und ebenso den Registrierungen ein Beiblatt mit den nachweislichen Ahnen zuzufügen. Das alles ist nur durch massiven juristischen Druck erfolgt, womit einmal mehr der Beweis erbracht ist, daß der VDH NICHTS für die wirkliche Verbesserung der Rassengesundheit übrig hat.

Wenn wir das alles bedenken kommen wir zu dem Fazit, daß die "heiligen" Zuchtbücher von FCI-Vereinen alles mögliche sein können, aber in keinem Falle können sie die tatsächliche Wahrheit bzgl. der Vorfahren eines Tieres dokumentieren. Es ist, krass ausgedrückt, nichts anderes, als organisierter Betrug auf höchster Ebene mit dem Ziel, der Rassegesundheit vorsätzlich zu schaden, um die Ertragslage zu verbessern.

Wäre das tatsächlich anders, dann müßte der VDH - wie jeder Nationalverband - alles daran setzen, etwa seine Spitzenrüden vereinsübergreifend zum decken vorzuhalten. Das Gegenteil wird praktiziert und mit den verlogensten Begründungen alibisiert. Eine andere Frage ist die, daß Züchter freier Vereine gerne auf den Einsatz gesundheitlich eher desolater Zuchttiere verzichten. Das gilt nicht allgemein, aber für viele VDH-Rassen. Die Glaubwürdigkeit von Zuchtdokumenten steht in der Leistungszucht außer Frage - bei der Heimtierzucht kalkuliert man lieber mit der Unbedarftheit und Gutgläubigkeit der Abnehmer, die meist nichts von der Rasse die sie kaufen wollen wissen - außer der Fellfarbe!

Der Krebsschaden der organisierten Hundezucht ist nach meiner Überzeugung in der völlig überkommenen Organisationsform der FCI mit ihren Satelliten zu sehen. Wie kann es sein daß man gezwungen ist, jeden Wisch eines anderen FCI-Mitgliedes bedingungslos anzuerkennen, obgleich nachweislich Falschangaben, sogar Bastardierungen darin legalisiert werden?
Es sind nicht die Züchter, die dafür die Verantwortung tragen, es ist die Weltorganisation selbst mit ihren Mitgliedsländern und deren Nationalvereinen.

Der Fisch stinkt IMMER vom Kopfe her!
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